Redensarten Lexikon
Pflaster
Ein PfIaster (oder ein Pflästerchen) kriegen (oder auf die Wunde bekommen): zum Entgelt für eine Zurücksetzung, sozusagen als ›Schmerzensgeld‹ (Trostpflaster) eine kleine Entschädigung erhalten; eine Auszeichnung oder Anerkennung, die auf eine Herabsetzung erfolgt, gleichsam zur Heilung der frisch geschlagenen Wunde. Auch sagt man im Scherz zu einem Kind, dem man zum Trost für eine Verletzung eine Süßigkeit schenkt: ›Ich will dir ein Pflaster drauflegen‹, wie man auch einen guten Bissen ein ›Magenpflaster‹ nennt. Dagegen bedeutet ›Ein Pflaster auf den Buckel kriegen‹ Prügel beziehen; ähnlich: ›Einem eine pflastern‹, ihn ohrfeigen.    Als ein Pflaster wird pars pro toto auch eine Stadt bezeichnet, z.B. in Wendungen wie ›Ein teueres Pflaster‹, eine Stadt mit teueren Lebensverhältnissen; ›Das ist kein Pflaster für ihn‹, diese Stadt paßt nicht zu ihm, diese Stadt wird seine Moral gefährden. Pflaster treten: nichts zu tun haben. Vgl. französisch ›battre le pavé‹, auch: ›être sur le pavé‹ (wörtlich: auf der Straße liegen), im Sinne von: arbeitslos sein; und ›mettre sur le pavé‹: auf die Straße (das Pflaster) setzen, im Sinne von: vor die Tür setzen.
   Mit etwas die Straße pflastern können: an etwas Überfluß haben.
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