Redensarten Lexikon
Pfifferling
Keinen Pffferling wert sein: nichts wert sein; Keinen Pfifferling für etwas geben: nichts dafür geben; Sich keinen Pfifferling um etwas kümmern (oder scheren): sich auf keinen Fall darum kümmern. Der Name des oft in Massen auftretenden Pilzes Pfifferling (heute allerdings eine teure Delikatesse) wird schon im 16. Jahrhundert von etwas Wertlosem oder Belanglosem bildlich gebraucht: »Wie Pfifferling wachsen die Flecken (›Kaldaunen‹)«, sagt Hans Sachs vom Schlaraffenland; Luther (Jenaer Ausgabe III,285b): »das im Sacrament ... eitel Pfifferling und Morchen (›Morcheln‹) weren«. Literarisch noch in Karl Immermanns ›Münchhausen‹ (BuchVI, Kapitel 4): »Von deinen Ziegen und deinen Holländern und deinen Poltergeistern habe ich den Pfifferling gehabt« (= nichts). Auch ›Pfifferstiel‹, eine Klammerform aus Pfifferlingsstiel kommt ebenso wie Pappenstiel frühneuhochdeutsch in gleichem Sinne vor, Pappenstiel.
• O. WEISE: In die Wicken gehen, flöten gehen und Verwandtes, in: Zeitschrift für hochdeutsche Mundarten, 3 (1902), S. 211-217.
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