Redensarten Lexikon
Pferdefuß
Da schaut der Pferdefuß raus: da wird plötzlich eine bisher verborgene Hinterlist oder Unannehmlichkeit offenbar; im 17. Jahrhundert in der Form ›der schwarze Fuß sieht hervor‹ geläufig. Träger eines Pferdefußes ist nach dem Volksglauben der ⇨ Teufel, ⇨ Roß. Ursprünglich hatte der Teufel in bildlichen Darstellungen Vogel- oder Bocksfüße. Den Pferdefuß, der relativ spät erscheint, versucht Moser wie folgt zu erklären: »Auf der Gleichsetzung von Roß, Reiter, Tod und Teufel, die sich aus dem Zusammenhang mit dem vierten Pferd der apokalyptischen Reiter ergibt, beruht letztlich auch die Figur des Teufels mit dem Pferdefuß«. In der Volksballade vom Teufelsroß begegnet einer ungehorsamen Tochter ein schöner Kavalier, der sich durch seinen Pferdefuß als Teufel entpuppt:
Da kam ein Monsieur daher
Sie meint es wär ein grosser Herr
Thät Stiefel und Sporn antragen
Er sprach: ›mein liebe Jungfraw hört
Einen Freyer habet jhr begehrt
Drumb thu ich zu euch kommen ...‹
Darüber sie erschrocken ist
Vnd sah jhm bald auff seine Füß
Ein Pferde Fuß thet er haben.
• L. RÖHRICH: Die Ballade vom Teufelsroß, in: Der Deutschunterricht 15,2 (1 963), S. 73-89; D.-R. MOSER: Verkündigung durch Volksgesang (Berlin 1982), besonders S. 554.
Da schaut der Pferdefuß raus: da wird plötzlich eine bisher verborgene Hinterlist oder Unannehmlichkeit offenbar; im 17. Jahrhundert in der Form ›der schwarze Fuß sieht hervor‹ geläufig. Träger eines Pferdefußes ist nach dem Volksglauben der ⇨ Teufel, ⇨ Roß. Ursprünglich hatte der Teufel in bildlichen Darstellungen Vogel- oder Bocksfüße. Den Pferdefuß, der relativ spät erscheint, versucht Moser wie folgt zu erklären: »Auf der Gleichsetzung von Roß, Reiter, Tod und Teufel, die sich aus dem Zusammenhang mit dem vierten Pferd der apokalyptischen Reiter ergibt, beruht letztlich auch die Figur des Teufels mit dem Pferdefuß«. In der Volksballade vom Teufelsroß begegnet einer ungehorsamen Tochter ein schöner Kavalier, der sich durch seinen Pferdefuß als Teufel entpuppt:
Da kam ein Monsieur daher
Sie meint es wär ein grosser Herr
Thät Stiefel und Sporn antragen
Er sprach: ›mein liebe Jungfraw hört
Einen Freyer habet jhr begehrt
Drumb thu ich zu euch kommen ...‹
Darüber sie erschrocken ist
Vnd sah jhm bald auff seine Füß
Ein Pferde Fuß thet er haben.
• L. RÖHRICH: Die Ballade vom Teufelsroß, in: Der Deutschunterricht 15,2 (1 963), S. 73-89; D.-R. MOSER: Verkündigung durch Volksgesang (Berlin 1982), besonders S. 554.