Redensarten Lexikon
Pfeil
Einen Pfeil nach dem anderen senden: mit unzulänglichen Mitteln eine Sache betreiben, etwas Unsinniges tun (vgl. niederländisch ›den een pijl na den anderen schieten‹). Die Redensart hat P. Bruegel nicht nur in seinem großen Redensarten-Bild, sondern auch in einem selbständigen Rundbild dargestellt. Zum selben Redensarten-Feld gehören: ›Er hat mehr Pfeile in seinem Köcher‹ (niederländisch ›hij heeft meer pijlen in zijn koker), er hat noch nicht alle seine Argumente dargelegt; ›Er hat seine Pfeile verschossen‹, er hat alle Möglichkeiten genutzt, er ist am Ende seiner Kraft und Möglichkeiten.    Jemandem den Pfeilf fi(e)dern heißt wörtlich: Jemandem den Pfeil mit Federn versehen. Die heute veraltete Redensart hatte jedoch eine übertragene Bedeutung, denn ›fideren‹ hieß auch: erdichten, lügen. Die Redensart war also eine Umschreibung für ›Jemandem etwas vormachen‹, ›jemanden anlügen‹. Bei Joh. Agricola steht das Sprichwort: ›Der eine fidert die Pfeile, und der andere verschießt sie‹ (in: J. Eiselein: Die Sprichwörter und Sinnreden des deutschen Volkes [Freiburg 1840, Nachdr. Leipzig 1980], S. 509).

Einen Pfeil nach dem anderen senden. Rundbild von Pieter Bruegel d.Ä. aus der Serie: ›Zwoelf vlaemische Sprichwörter‹, Rijksmuseum Amster-
   dam.
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