Redensarten Lexikon
Pfannkuchen
Der Pfannkuchen (im Sinne von Omelett) spielt in einigen redensartlichen Vergleichen eine Rolle: Ein Gesicht wie ein Pfannkuchen: plattes, rundes, ausdrucksloses Gesicht; Platt wie ein Pfannkuchen: sehr überrascht ( platt); Aufgehen wie ein Pfannkuchen: dick werden. Redensartlich ist ferner: Pfannkuchen machen: mit dem Flugzeug abstürzen und auf dem Erdboden aufprallen (soldatensprachlich seit dem 2. Weltkrieg); Aus jemandem Pfannkuchen machen: ihn platt schlagen, ihn niederwalzen. Als redensartlicher Ausdruck für ›niemals‹ kennt man in Hessen die Wendung ›wenn's Pfannkuche schneit und Buttermilch regnet‹.    In Holstein sagt der Pechvogel resignierend: ›Wenn't Pankoken regnet, so is min Vatt umstülpt‹, selbst wenn das Glück vom Himmel fiele, ich ginge leer aus.
   Mit Pfannkuchen eingedeckt sein ein auskömmliches Leben führen.
   Fast alle Redensarten und Sprichwörter, in denen der Pfannkuchen eine Rolle spielt, kommen aus Norddeutschland. Hier einige Beispiele:
   ›Ik wull, ik leeg in't Bett un weer mit Pannkoken todeckt‹. Kindern gegenüber droht man scherzhaft: ›Du schaßt barfoot to Bett un mit Pannkoken todeckt warrn‹. Ein niederdeutscher Wellerismus lautet: ›Man mut allens eten lihren, sä de Jung, do smeer he sick Botter op den Pannkoken‹. Ein niederdeutsches Sprichwort: ›Noot lett beden – un Hunger Pannkoken eten‹.
   Das deutsche Sprichwörter-Lexikon von Wander (III, Spalte 1249, Nr. 7) weiß bereits: ›Wer Pfannkuchen essen will, muß Eier schlagen‹.
   In Sachsen heißt eine kleine, dicke Frau ›Pfannkuchen mit Been‹; hier werden aber die Berliner [Ballen] als Pfannkuchen bezeichnet.

• F. ECKSTEIN: Artikel ›Pfannkuchen‹, in: Handbuch des Aberglaubens VI, Spalte 1552-1565.
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