Redensarten Lexikon
Persilschein
Den Persilschein geschickt kriegen: den Gestellungsbefehl erhalten; während des 2. Weltkriegs aufgekommen. Die Redensart knüpft an die Gepflogenheit der Wehrpflichtigen an, beim Einrücken in die Kasernen ihre Wäsche in Kartons mitzubringen, in denen die Einzelhändler das Waschmittel Persil bezogen hatten. Nach 1945 gebrauchte man den Ausdruck Persilschein im Zusammenhang mit der Entnazifizierung für die schriftliche Bestätigung einer makellosen politischen Vergangenheit; wie durch ein Waschmittel wurde der tatsächlich oder vermeintlich Belastete gewissermaßen weiß gewaschen, deshalb die Wendungen: Einen Persilschein erhalten und Jemandem einen Persilschein ausstellen. Wer einen Persilschein hatte, der hatte wieder eine ›Weiße Weste‹, Weste.    Auch heute wird die Floskel im politischen Fachjargon verwendet, vor allem als Umschreibung für Vetterleswirtschaft oder auch Heuchelei ( Vetter).
   Der Name ›Persil‹ setzt sich aus den Anfangssilben der beiden Hauptbestandteile des Waschpulvers, nämlich aus Perborat und Silikat, zusammen.
   Der sprichwörtlich gewordene Werbeslogan ›Persil bleibt Persil‹ stammt von Elli Heuss-Knapp, der Gattin des ersten Bundespräsidenten.
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