Redensarten Lexikon
passen
Als Vergleich für Nicht-Zusammenpassendes hat die Volkssprache eine Fülle von Sprachbildern parat, wie z.B.: Das paßt nicht in seinen Kram; Das paßt    ›wie das fünfte Rad am Wagen‹,
   ›Wie der Kirchturm zum Mantel‹,
   ›Wie der Mönch zur Nonne‹,
   ›Wie ein Deckel auf eine Kanne‹,
   ›Wie ein Strumpf zu einer Gewürzbüchse‹,
   ›Wie eine Maus auf einen Elefanten‹,
   ›Wie eine Sonnenuhr in einen Sarg‹,
   ›Wie Honig auf Neujahrsabend‹,
   ›Wie Tag und Nacht‹,
   ›Wie der Geier ins Taubenhaus‹,
   ›Wie die Katze auf die Maus‹,
   ›Wie der Esel zum Lautenschlagen‹ ( Esel),
   ›Wie dem Ochsen ein Sattel‹,
   ›Wie ein schwarzer Wolf zur weißen Ziege‹,
   ›Wie Haare in die Suppe‹,
   ›Wie »Heil dir im Siegerkranz« zu einer Leichenpredigt‹,
   ›Wie Rotz auf den Ärmel‹,
   Es paßt ihm wie einem Esel die Stiefeln. Im Niederdeutschen sagt man mundartlich:
   ›Dat paßt as en dänsk Uniform‹,
   ›as Knüppl op'n Kopp‹,
   ›as Snodder (Rotz) up de Mau (Hemdärmel)‹,
   ›wie Pint op Gret‹.
   Vgl. französisch z.B. ›Cela lui va comme un manteau à la lune‹; dieser Vergleich geht zurück auf eine von Plutarch überlieferte Geschichte: Der Mond bat seine Mutter, ihm einen passenden Mantel anzufertigen. Doch die Mutter ruft aus: »Wie könnte ich das, da du jede Woche deine Gestalt änderst?« (W. Gottschalk, S. 4), Mond.
   Etwas paßt nicht in die Landschaft: etwas ist unzeitgemäß, eine lokale Metapher für einen zeitlichen Vorgang.
   Passen wie die Faust aufs Auge Faust.
   Passen müssen nicht mithalten können, etwas nicht wissen, keine Auskunft geben können. Die Wendung meint ursprünglich: bei einem Spiel eine Runde aussetzen müssen, wenn die Karten oder die gewürfelte Zahl nicht entsprechen.

• WANDER III, Spalte 1188-1191; A. DE COCK: Overeenkomen lijk Manten en Kalle, in: Volkskunde 8 (1895-96), S. 140.
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