Redensarten Lexikon
Paß
über das Französische aus lateinisch passus = Schritt, Gang entlehnt, bedeutet ›Durchgang(sweg)‹; daher die aus der Soldatensprache stammende Wendung: einem den Paß verlegen: ihm den Durchgang verwehren, in übertragenem Sinne: ihn an etwas hindern. So in Grimmelshausens ›Simplicissimus‹ (I,365): »daß das Weinen dem Singen den Paß verlegen wollte«. Vgl. französisch ›barrer le passage à quelqu'un‹. Den Paß unter die Füße nehmen: fliehen, sich schnell davonmachen. Der Paß als Ausweis, Reisepapier für die Grenze ist in den folgenden Redensarten gemeint: Einem den Paß geben: ihn entlassen (vgl. Laufpaß); Doppelte Pässe führen: Freibriefe für beide Seiten führen, meist von einem gesagt, dem man nicht traut; Seinen Paß zerreißen: sich die Mittel zum Fortkommen selbst nehmen; Jemandem die Pässe zustellen: Diplomaten zur Abreise veranlassen; Einen Paß für die Ewigkeit gekauft haben: euphemistische Umschreibung für gestorben sein, ⇨ zeitlich.
Vom Mittelniederländischen (›te pas zijn‹) über das Mittelniederdeutsche (›to passe sîn‹) gehen die im Hochdeutschen seit dem 16. Jahrhundert bezeugten Wendungen Zu passe sein, Zu passe kommen: recht sein, gelegen kommen, aus, denen Paß in der Bedeutung ›(rechtes) Maß‹, ›Angemessenheit‹ zugrunde liegt; 1618 ist belegt »ubel zu paß oder krank«, neuniederländisch ›goed van pas‹, ferner neuhochdeutsch, ›unpaß‹, ›unpäßlich‹.
über das Französische aus lateinisch passus = Schritt, Gang entlehnt, bedeutet ›Durchgang(sweg)‹; daher die aus der Soldatensprache stammende Wendung: einem den Paß verlegen: ihm den Durchgang verwehren, in übertragenem Sinne: ihn an etwas hindern. So in Grimmelshausens ›Simplicissimus‹ (I,365): »daß das Weinen dem Singen den Paß verlegen wollte«. Vgl. französisch ›barrer le passage à quelqu'un‹. Den Paß unter die Füße nehmen: fliehen, sich schnell davonmachen. Der Paß als Ausweis, Reisepapier für die Grenze ist in den folgenden Redensarten gemeint: Einem den Paß geben: ihn entlassen (vgl. Laufpaß); Doppelte Pässe führen: Freibriefe für beide Seiten führen, meist von einem gesagt, dem man nicht traut; Seinen Paß zerreißen: sich die Mittel zum Fortkommen selbst nehmen; Jemandem die Pässe zustellen: Diplomaten zur Abreise veranlassen; Einen Paß für die Ewigkeit gekauft haben: euphemistische Umschreibung für gestorben sein, ⇨ zeitlich.
Vom Mittelniederländischen (›te pas zijn‹) über das Mittelniederdeutsche (›to passe sîn‹) gehen die im Hochdeutschen seit dem 16. Jahrhundert bezeugten Wendungen Zu passe sein, Zu passe kommen: recht sein, gelegen kommen, aus, denen Paß in der Bedeutung ›(rechtes) Maß‹, ›Angemessenheit‹ zugrunde liegt; 1618 ist belegt »ubel zu paß oder krank«, neuniederländisch ›goed van pas‹, ferner neuhochdeutsch, ›unpaß‹, ›unpäßlich‹.