Redensarten Lexikon
Otto
Der früher sehr häufige, jetzt aber wesentlich seltener gewordene Vorname Otto gilt, wohl gerade wegen seiner Häufigkeit, als redensartliche Bezeichnung eines Durchschnittsmannes, z.B. ›Otto Normalverbraucher‹, der nur die einfache, ›normale‹ Lebensmittelkarte bekam; Durchschnittsverbraucher von Nahrungsmitteln; Durchschnittsgenießer von Kunst- und Literaturwerken; männliches Gegenstück zu ›Lieschen Müller‹; in dem um 1947 spielenden Film ›Berliner Ballade‹ dargestellt von Gerd Froebe. ›Gruß an Onkel Otto‹, Winken von Leuten aus der Menge zur Fernsehkamera (seit 1958). ›Jemanden zum Otto machen‹, ihn heftig ausschimpfen (etwa seit 1930). ›Von wegen Otto‹, Ausdruck der Verneinung; vielleicht weil man einen Menschen mit dem Allerweltsnamen Otto anredet, der einen ganz anderen Vornamen hat. ›Otto‹ (oder: ›Otto-Otto‹), irgendeine, nicht näher bezeichnete Sache. ›Otto-Otto‹ aber auch anspornender Zuruf; Ausdruck höchsten Lobes. Die Wendung soll von dem Filmschauspieler Hans Albers stammen: mit ›Otto, Otto!‹ spornte er den volkstümlichsten Jockei Otto Schmidt im Hoppegarten an (1920ff.).    Die niederdeutsche Wendung Der soll Otto heißen kennzeichnet einen tüchtigen Kerl, übertragen auch auf Sachen angewendet: z.B. ›Ik will Füer anboten, dat schall Otto heten‹.
   Einen flotten Otto haben: Durchfall haben, seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts gebraucht.
   Otto Bellmann Bellmann.
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