Redensarten Lexikon
Olim
Zu Olims Zeiten: vor langer Zeit; ein Scherzausdruck des gelehrten Schulunterrichts, der weithin in die Volkssprache gedrungen ist: Aus lateinisch ›olim‹ (einst, vor alters) hat man den erfundenen Eigennamen Olim zurechtgestutzt. Die Wendung ist zum erstenmal 1618 in Martin Rinckarts ›Jubelkomödie‹ (169) belegt, dann öfters, z.B. 1738 bei J. Chr. Günther (›Curieuse Lebensbeschreibung‹ 165,24): »Duweißt, ich bin dein Freund aus alter Olims-Zeit«; ähnlich sagt Chr. F. Henrici (Picander) einmal zu einem alten Studienfreund von vor zwanzig Jahren:
Freund von denselben alten Tagen,
Da Olim uns studieren ließ.
Die seit 1691 von Stieler in ›der Teutschen Sprache Stammbaum‹ (S. 37) vorgebrachte Deutung aus niederdeutsch ›öling‹ (Ableitung von ›alt‹) ist irrig; vgl. die sprichwörtliche Wendung ›Zu Noahs Zeiten‹, in uralten Zeiten, die gleichfalls einen Eigennamen verwendet (vgl. auch ⇨ Anno).
Zu Olims Zeiten: vor langer Zeit; ein Scherzausdruck des gelehrten Schulunterrichts, der weithin in die Volkssprache gedrungen ist: Aus lateinisch ›olim‹ (einst, vor alters) hat man den erfundenen Eigennamen Olim zurechtgestutzt. Die Wendung ist zum erstenmal 1618 in Martin Rinckarts ›Jubelkomödie‹ (169) belegt, dann öfters, z.B. 1738 bei J. Chr. Günther (›Curieuse Lebensbeschreibung‹ 165,24): »Duweißt, ich bin dein Freund aus alter Olims-Zeit«; ähnlich sagt Chr. F. Henrici (Picander) einmal zu einem alten Studienfreund von vor zwanzig Jahren:
Freund von denselben alten Tagen,
Da Olim uns studieren ließ.
Die seit 1691 von Stieler in ›der Teutschen Sprache Stammbaum‹ (S. 37) vorgebrachte Deutung aus niederdeutsch ›öling‹ (Ableitung von ›alt‹) ist irrig; vgl. die sprichwörtliche Wendung ›Zu Noahs Zeiten‹, in uralten Zeiten, die gleichfalls einen Eigennamen verwendet (vgl. auch ⇨ Anno).