Redensarten Lexikon
Nessel
Wie auf Nesseln sitzen: unruhig und ungeduldig sitzen. Mit ›Nessel‹ ist meist die Brennessel gemeint, dann aber auch das Nesseltuch, das ursprünglich aus deren Fasern verfertigt wurde. Schon der Prediger Geiler von Kaysersberg (1445-1510) sagt von einer, die nicht gern spinnt, es sei ihr an der Kunkel, »als säße sie auf nasseln und ameisen«; doch sind hier mit ›nasseln‹ wohl ›Asseln‹ gemeint; 1698 ist dagegen belegt: »sie säße wie auf Nässeln«. Sich (gehörig) in die Nesseln setzen: sich arg versehen, sich sehr schaden, sich Unannehmlichkeiten aussetzen. In den Nesseln sitzen: in arger Verlegenheit sein. Ähnlich auch in den Mundarten, z.B. hessisch ›du fällst aach noch emol ean die Neassln‹, du fällst auch noch einmal herein; schleswig-holsteinisch ›he hett sik in'e Netteln sett mit'n barden Ors‹; ›he hett en Ei in'e Netteln leggt‹, er hat Mißerfolg gehabt, einen Fehler begangen; oder ›kloke Höhner leggt ok in e Netteln‹, kluge Leute machen auch Fehler. Das Gegenteil drückt die Redensart aus: ›he leggt sin Ei nit in e Netteln‹, er weiß für seinen Nutzen zu sorgen und dabei allen Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen; der fängt keine aussichtslose Sache an. Von einem ›grünen Jungen‹ sagt man rheinisch: ›de näßt noch in de Nesseln‹. Rheinhessisch ›sie hat auf eine Nessel geschissen‹, ›Sich in die Nesseln verkriechen‹, vor Scham versinken mögen, ähnlich ›Sich in ein Mauseloch verkriechen wollen‹.
Wie auf Nesseln sitzen: unruhig und ungeduldig sitzen. Mit ›Nessel‹ ist meist die Brennessel gemeint, dann aber auch das Nesseltuch, das ursprünglich aus deren Fasern verfertigt wurde. Schon der Prediger Geiler von Kaysersberg (1445-1510) sagt von einer, die nicht gern spinnt, es sei ihr an der Kunkel, »als säße sie auf nasseln und ameisen«; doch sind hier mit ›nasseln‹ wohl ›Asseln‹ gemeint; 1698 ist dagegen belegt: »sie säße wie auf Nässeln«. Sich (gehörig) in die Nesseln setzen: sich arg versehen, sich sehr schaden, sich Unannehmlichkeiten aussetzen. In den Nesseln sitzen: in arger Verlegenheit sein. Ähnlich auch in den Mundarten, z.B. hessisch ›du fällst aach noch emol ean die Neassln‹, du fällst auch noch einmal herein; schleswig-holsteinisch ›he hett sik in'e Netteln sett mit'n barden Ors‹; ›he hett en Ei in'e Netteln leggt‹, er hat Mißerfolg gehabt, einen Fehler begangen; oder ›kloke Höhner leggt ok in e Netteln‹, kluge Leute machen auch Fehler. Das Gegenteil drückt die Redensart aus: ›he leggt sin Ei nit in e Netteln‹, er weiß für seinen Nutzen zu sorgen und dabei allen Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen; der fängt keine aussichtslose Sache an. Von einem ›grünen Jungen‹ sagt man rheinisch: ›de näßt noch in de Nesseln‹. Rheinhessisch ›sie hat auf eine Nessel geschissen‹, ›Sich in die Nesseln verkriechen‹, vor Scham versinken mögen, ähnlich ›Sich in ein Mauseloch verkriechen wollen‹.