Redensarten Lexikon
nagen
Nichts zu nagen und zu beißen haben: nichts (nicht genug) zu essen haben. Die ältere Form dieser Wendung ist: ›Weder zu beißen noch zu brocken‹. Unter Nr. 706 seiner Sprichwörter-Sammlung führt Joh. Agricola aus: »Natur mag leicht gesettigt werden, denn wer brot hatt, erhungert nit, denn der bauch würd wol satt .... darumb ist es die äusserst armuot, sich des hungers nit weren künden, vnd nicht zubeissen noch zubrocken haben. Die Ertzte sagen, daß die erste däwung des menschen geschehe im munde vnd zenen, also daß das wir kewen,... Wer nun nichts zubeissen hatt, vnd die erste däwung des munds zuerfüllen, der wirt zuo der andern däwung zur stercke fleysch vnd bluots langsam kommen, sondern muß verderben. Er hatt weder zubeissen noch zubrocken, er hatt nichts des er geniessen vnd teylen mochte, das ist, er hatt nichts«. Vgl. französisch ›n'avoir rien à se mettre sous la dent‹.
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