Redensarten Lexikon
Nacken
Einen harten (unbiegsamen) Nacken haben: eigensinnig, ›Hartnäckig‹ sein; nicht nachgeben wollen, ebenso in den Mundarten: ostfriesisch ›he het en stiewe Nack‹; rheinisch ›en stive Nacke han‹; vgl. französisch ›avoir la nuque raide‹ (gehobene Sprache).    Jemandem den Nacken steifen: ihn zum Widerstand ermuntern. Dagegen Einem den Nacken beugen: ihn zwingen, seine Handlungsweise zu verändern; elsässisch ›es blit im m Näcke henke‹, er muß die Schuld bezahlen.
   Einem auf dem Nacken liegen (sitzen): ihn ständig belästigen, Hals.
   Angst sitzt jemandem im Nacken: große Angst haben, hier ist die Vorstellung des Aufhockers angesprochen, Angst.
   Einem den Fuß auf den Nacken setzen: ihn unterwerfen, aufs ärgste demütigen; ursprünglich nach mittelalterlichem Kriegsbrauch wörtlich zu verstehen: Der Ritter setzte dem Besiegten den Fuß in den Nacken zum Zeichen der Unterwerfung, Fuß.
   Einem in den Nacken schlagen: ihn empfindlich treffen. Luther gebraucht die Wendung im Sinne von: verleumden, übel nachreden (›Sprichwörter‹, 437). Heute ist das davon abgeleitete Substantiv ›Nackenschlag‹ häufiger (z.B. ›Geschäftliche Nackenschläge erhalten‹). Bemerkt der Betroffene diese Heimtücke, so sagt man: Er hat Augen im Nacken, Auge.
   Den Schalk im Nacken haben: zum Scherzen, zum Possenspielen aufgelegt sein ( Schalk); Goethe schreibt: »doch glaubt mir, er hatte den Schelmen faustdick im Nacken«; Claudius:

   Der Khabe hat blaue Augen, gelbes Haar
   Und Schalk im Nacken immerdar.
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