Redensarten Lexikon
Mütze
›Dat es em noh der Mötz‹ sagt man am Niederrhein, wenn etwas im Sinne des Betreffenden geschieht; umgekehrt: Das ist ihm nicht nach der Mütze: es paßt ihm nicht, etwa im Sinne der Redensart ›Danach steht ihm nicht der Kopf‹, Kopf; so heißt es 1652 bei Laurenberg »darna steit im de Kagel« (= Kapuze).    Etwas auf seine Mütze (Kappe) nehmen: die Verantwortung für etwas übernehmen ( Kappe); vgl. französisch ›endosser quelque chose‹ (wörtlich: sich etwas aufbürden).
   Etwas auf die Mütze kriegen: einen Tadel einstecken müssen; entsprechend Einem etwas auf die Mütze geben: ihn ausschelten, schlagen; rheinisch ›enen öm de Mitz haue‹, ihn ohrfeigen, Hut.
   Den drückt die Mütze: es fehlt ihm etwas, er ist durch sein Benehmen auffällig. Die Mütze steht ihm nicht recht: er ist nicht gut gelaunt. Er hat heute die gute Mütze nicht auf: er ist schlecht gelaunt. Von einem, der schlecht gelaunt ist, sagt man auch, er habe Seine Mütze schief auf(gesetzt). Der Ausdruck geht auf das 18. Jahrhundert zurück, als man allgemein Perücken trug. Nach der Art, wie einer seine Perücke (oder Hut) trug, schloß man auf seine Stimmung; so heißt es im Holländischen ›de priuk zit hem scheef‹. Die entsprechende Redensart im Englischen heißt ›to have one's hair combed the wrong way‹.
   Mit der Mütze nach etwas werfen: etwas leicht Erreichbares zu erlangen suchen; umgekehrt heißt es ›dar is keen Smiten mit de Mütz da‹, wenn etwas außerhalb des Bereichs des Möglichen liegt.
   Einen unter der Mütze haben: betrunken sein (norddeutsch), trinken.
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