Redensarten Lexikon
Muskatnuß
Die Muskatnuß (Myristica fragrans) war bereits Ende des 12. Jahrhunderts in Nordeuropa bekannt. Schon sehr früh holten die Araber die Droge aus Indien. Als Gewürz wird sie gegenwärtig sehr viel weniger als im Mittelalter benutzt. Die fremdländische Herkunft der aromatischen Frucht gab wohl Anlaß zu Redensarten, wie er versteht soviel davon wie eine Kuh (Ochse) von einer Muskatnuß, wenn man ausdrücken wollte, daß jemand über eine Angelegenheit redete, von der er nichts verstand. Luther schreibt »was soll der Kuh Muskate? sie frißt wohl Haferstroh!«, um die Unangemessenheit einer Sache aufzuzeigen. Ähnlich drückt es eine schwäbische Redensart aus: ›Es gehört keiner Sau keine Muskatnuß, sie weiß sie nicht zu reiben‹. Um die Rückständigkeit oder Weltfremdheit eines Menschen auszudrücken, sagt man in Hessen: ›Was versteht der Bauer von Muskatnuß? er glaubt, es wär' e Setzkartoffel‹. Von einem Tölpel, der einen guten Einfall oder unvermutetes Glück hat, sagt man auch ›Jetzt hat die blind' Sau e Muskatnuß gefunde‹ (Schwaben), wohl in Analogie zu dem Sprichwort von dem blinden Huhn, das auch einmal ein Korn findet. Der Kuh Muskaten geben wird im gleichen Sinne gebraucht wie die Redensart ›Perlen vor die Säue werfen‹ ( Perle).
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