Redensarten Lexikon
Morgenluft
Ich wittre Morgenluft ist eine durch die Schlegel- Tiecksche Übersetzung aus Shakespeares ›Hamlet‹ (I,5) geläufig gewordene Redensart, die auf den Ausspruch des Geistes von Hamlets Vater »But soft! Me thinks I scent the morning air« (»Doch still, mich dünkt, ich wittre Morgenluft«) zurückgeht. Bei Shakespeare ist der Ausdruck wörtlich gemeint, da der Geist bei Anbruch des Tages verschwinden muß. In übertragener Bedeutung wird heute damit ausgedrückt, daß man eine ›Chance wittert‹, für ein Vorhaben einen günstigen Verlauf voraussieht.
• M. LÜTHI: Lob der Autonomie und der Heteronomie, in: Röhrich Festschrift (Jahrbuch für Volksliedforschung 27/ 28), (Berlin 1982), S. 17-27, hier S. 22.
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