Redensarten Lexikon
Mittel
Sich ins Mittel legen (älter: schlagen): bei schwierigen Verhandlungen zweier Gegner eine ausgleichende Lösung versuchen; zunächst von dem Dritten gesagt, der sich in die Mitte zwischen zwei Streitende wirft, um sie zu versöhnen; d.h. das Mittel ist hier rein örtlich zu verstehen als die Mitte. 1639 führt Lehmann S. 633 (›Recht‹ 74) an: »Bey langem Rechtfertigen ist man endlich fro, daß sich Leut darein schlagen vnd Vergleichung machen«. ›Sich schlagen‹ bedeutet hier soviel wie: sich werfen, sich rasch begeben; ebenso wie in dem Schlußvers von Seumes Gedicht ›Der Wilde‹; »Und er schlug sich seitwärts in die Büsche«. In wörtlichem und bildlichem Sinne läßt Schiller die Jungfrau sich ins Mittel schlagen bei dem Zweikampf zwischen Dunois und Burgund (›Jungfrau von Orléans‹). Vgl. französisch ›Bons offices‹ als Bezeichnung für die Tätigkeit eines Vermittlers.    Nicht bei Mitteln sein: kein Vermögen besitzen, nicht bezahlen können, ›Mittellos sein‹.
   Mittel und Wege kennen (finden): alle Möglichkeiten nutzen, guten Rat wissen, einen Ausweg zeigen.
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