Redensarten Lexikon
Messe
bedeutet sowohl den Gottesdienst wie (ursprünglich mit dem kirchlichen Fest verbunden) den Jahrmarkt. Beide Bedeutungen finden sich auch in Redensarten Auf dem Rücken zur Messe gehen: zu seiner eigenen Totenmesse getragen und begraben werden.    Er hört nur Messe, wenn's im Kalender rot geschrieben steht: er geht nur selten in die Kirche.
   Er hat gern kurze Messen und langes Essen: er ißt gern gut, der sinnliche Genuß geht ihm über den geistigen. In die jüdische Messe gehen: gar nicht in die Kirche gehen (weil die Juden keine Messe kennen). Sie sind vor der Mess z'Opfer gange: sie haben sich bereits vor der Trauung als Eheleute betrachtet; die Wendung wird schweizerisch gebraucht, wenn eine Neuvermählte zu früh niederkommt.
   Zur Messe kommen, wenn die Buden leer sind: zu spät kommen, die günstige Gelegenheit versäumen. Das dauert keine Leipziger Messe: das geht schnell, dauert nicht lange; von den berühmten Leipziger Messen dauerten die beiden großen, die Jubilate- (Oster-) und die Michaelis-Messe seit alters je vierzehn Tage. Der letzte Messeschrei sein: die letzte Messeneuheit ( schreien).
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