Redensarten Lexikon
Menetekel
Ein Menetekel aufrichten: ein Warnzeichen geben, drohendes Unheil anzeigen.    Die Redensart geht auf Dan 5, 25 des A.T. zurück. Während eines Gelages des babylonischen Königs Belsazar (gest. 539 v. Chr.) schrieb eine geheimnisvolle Hand folgende Worte der aramäischen Sprache an die Wand des Festsaales: ›mene, mene tequel ûfarsîn‹. Daniel, zur Deutung dieser Ausdrücke herbeigerufen, las den Untergang des babylonischen Reiches daraus ab: ›Er (Gott) hat (dein Reich) gezählt ... gewogen ... zerteilt‹. Belsazar wird in derselben Nacht umgebracht und sein Reich den Medern und Persern gegeben. Mit dieser Danielstelle hängt auch die Redensart ›Gewogen, und zu leicht befunden‹ zusammen, gewogen.

• O. EIßFELDT: Die Menetekel-Inschrift und ihre Deutung, in: Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft 63 (1951), S. 105-114; A. ALT: Zur Menetekel-Inschrift, in: Vetus Testamentum 4 (1954), S. 303-305; K. GALLING: Die 62 Jahre des Meders Darius in Dan 6, 1, in: Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft 66 (1954), S. 152.}

Menetekel. Miniatur aus: Heilsspiegel (Handschrift um 1360). Die Bilder des mittelalterlichen Erbauungsbuches ›Speculum humanae salvatio-
   nis‹, Dortmund 1981 (Die bibliophilen Taschenbücher Nr. 267, Kapitel 34 (40), d, S. 75).
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