Redensarten Lexikon
Melkkuh
Jemand ist eine (die) Melkkuh von einem anderen: jemand wird über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig finanziell ausgebeutet, als ergiebige Geldquelle angesehen, immer wieder erpreßt. Allgemein heißt eine Kuh, die täglich gemolken wird, Melkkuh oder auch: eine melkende Kuh, d.h. eine Kuh, die viel Milch gibt, besonders dann, wenn sie gerade gekalbt hat. Im Schwäbischen nennt man daher eine frischerschlossene Möglichkeit, finanzielle Zuwendungen zu erhalten, sogar ›eine neumelkige Kuh‹. Der Begriff ›Melkkuh‹, der aus der Agrarsprache stammt, hat eine Bedeutungserweiterung erfahren und begegnet häufig im Zeitungsjargon. Die Feststellung: ›Der Steuerzahler ist die Melkkuh der Nation‹ erscheint dabei besonders oft.    Die Redensart ist jedoch auch literarisch bei Franz Werfel belegt: »Die unerschöpfliche Melkkuh seines Lebens ist entwichen für immer«.
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