Redensarten Lexikon
Mein
Mein und Dein verwechseln (nicht unterscheiden können): es mit den Besitzverhältnissen nicht so genau nehmen, sich an fremdem Eigentum vergreifen. Das Possessivpronomen steht hier stellvertretend für den Besitz einer Person wie auch in dem Sprichwort ›Das Mein und Dein ist alles Zaubers Ursprung‹.    Scherzhaft heißt es von dem gemeinsamen Besitz der Eheleute – meist von Seite des Mannes:

   Was Deine ist, ist meine,
   und was meine ist,
   geht Dich nichts an.

Die parodistische Anspielung bezieht sich auf die im allgemeinen Sprachgebrauch formelhafte Beteuerung gegenseitiger Liebe und Treue: ›Du bist mein, und ich bin dein‹, wie sie auch im Grimmschen Märchen begegnet (Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm 67, 94 und 127).
   Der Besitzanspruch des Mannes drückt sich bereits bei der Brautwerbung aus: ›Willst Du die Meine werden?‹ oder als Bitte des Liebenden: ›Sei die Meine!‹

• J. MEIER: ›Du bist mîn, ich bin dîn‹, in: Schweizer Archiv für Volkskunde 11 (1907), S. 269-287.
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