Redensarten Lexikon
mau
Mir ist (so) mau: ich fühle mich nicht ganz wohl (in meiner Haut), ich habe ein merkwürdiges Angstgefühl, eine unbestimmte, böse Vorahnung (z.B. vor einer Reise, Entscheidung, Prüfung). Diese offenbar nervöse Störung wirkt sich meist recht unangenehm auf den Magen und damit auf das Allgemeinbefinden aus. Mau ist zuerst 1878 berlinisch bezeugt, es gilt als halb scherzhafte lautmalende Bildung zu ›mauen‹, ›miauen‹, womit man das klagende Geschrei einer Katze bezeichnet Möglicherweise hat das lautlich ähnliche Wort ›flau‹ eingewirkt, oder mau ist als eine Mischbildung aus ›Matt und flau‹ hervorgegangen. Etwas ist (war) mau: es ist (war) nur dürftig, mittelmäßig, unbedeutend. Diese Wendung ist ebenfalls von Berlin ausgegangen. In der Schülersprache hat sich daraus die Sonderbedeutung entwickelt: eine Leistung war schwach, dürftig, die Note ist nur mangelhaft, es ist ein schlechtes Ergebnis zu befürchten. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Redensart auch im Rotwelschen im Sinne von bedenklich, faul und erfolglos bezeugt. Vielleicht besteht sogar ein Wortzusammenhang mit dem Glücksspiel ›Mau Mau‹, das man zum Teil streng verboten hatte, weil man es wegen der möglichen hohen Verluste für äußerst bedenklich und gefährlich hielt, da um Geld gespielt wurde.
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