Redensarten Lexikon
Maß
Ein gerüttelt Maß an (von/voll): sehr viel von etwas; oft bezogen auf etwas Negatives, wie: ›Ein gerüttelt Maß an Frechheit besitzen‹. Die Wendung geht auf Lk 6,38 zurück:
Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messet, wird man euch wieder messen.
Das Maß vollmachen: die Grenze des Erträglichen überschreiten, das Unglück noch größer, noch unzumutbarer machen. Literarisch belegt in Schillers ›Jungfrau von Orleans‹ (1802): »Sein Maß ist voll, er ist zur Ernte reif«; holländisch: ›De maat is vol‹.
Mit zweierlei Maß messen: nicht objektiv genug eine (oder mehrere) Sache(n) beurteilen, indem man unterschiedliche Maßstäbe anlegt.
Jemandes Maß nehmen: oder auch: ›Jemanden maßregeln‹: jemanden in scharfem Ton zurechtweisen, ihm die Meinung sagen; umgangssprachlich.
In der Gaunersprache bedeutet der dem Schneiderhandwerk entnommene Ausdruck jemanden zusammenschlagen.
Weder Maß noch Ziel kennen: auch ›Ohne Maß und Ziel sein‹: in seinem Denken und Tun keine Grenzen mehr anerkennen, ›Maßlos sein‹; die ältere Wendung heißt ›ohne Maß und Zahl sein‹, so in einem Lied von Paul Gerhardt:
Die Wolken gießen allzumal
die Tränen ohne Maß und Zahl.
Alles mit Maß. Detail aus Münchener Bilderbogen, Nr. 189: Redensarten, illustriert von Stauber. Aus: Eine lustige Gesellschaft, Zürich 1978.
Ein gerüttelt Maß an (von/voll): sehr viel von etwas; oft bezogen auf etwas Negatives, wie: ›Ein gerüttelt Maß an Frechheit besitzen‹. Die Wendung geht auf Lk 6,38 zurück:
Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messet, wird man euch wieder messen.
Das Maß vollmachen: die Grenze des Erträglichen überschreiten, das Unglück noch größer, noch unzumutbarer machen. Literarisch belegt in Schillers ›Jungfrau von Orleans‹ (1802): »Sein Maß ist voll, er ist zur Ernte reif«; holländisch: ›De maat is vol‹.
Mit zweierlei Maß messen: nicht objektiv genug eine (oder mehrere) Sache(n) beurteilen, indem man unterschiedliche Maßstäbe anlegt.
Jemandes Maß nehmen: oder auch: ›Jemanden maßregeln‹: jemanden in scharfem Ton zurechtweisen, ihm die Meinung sagen; umgangssprachlich.
In der Gaunersprache bedeutet der dem Schneiderhandwerk entnommene Ausdruck jemanden zusammenschlagen.
Weder Maß noch Ziel kennen: auch ›Ohne Maß und Ziel sein‹: in seinem Denken und Tun keine Grenzen mehr anerkennen, ›Maßlos sein‹; die ältere Wendung heißt ›ohne Maß und Zahl sein‹, so in einem Lied von Paul Gerhardt:
Die Wolken gießen allzumal
die Tränen ohne Maß und Zahl.
Alles mit Maß. Detail aus Münchener Bilderbogen, Nr. 189: Redensarten, illustriert von Stauber. Aus: Eine lustige Gesellschaft, Zürich 1978.