Redensarten Lexikon
Marsch
Einem den Marsch blasen (mundartlich auch machen): ihn zurechtweisen, ausschelten, ihn zur Ordnung mahnen, auch: ihn hinauswerfen, fortjagen. Das Bild der Redensart stammt vom militärischen Trompetensignal, mit dem zum Aufbruch geblasen wird. Die Redensart ist aus der Soldatensprache in die Umgangssprache übergegangen, aber erst seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts, literarisch z.B. bei Jeremias Gotthelf, belegt.    Den langen Marsch antreten (müssen): große Strapazen auf sich nehmen müssen. Der Ausdruck ›Langer Marsch‹ bezieht sich auf den Rückzug der chinesischen Roten Armee unter Mao Tse-tung, der im Oktober 1934 in der Provinz Jiangxi (SO-China) begann und Oktober 1935 in Yanan (Provinz Shenxi, NW-China) endete. Er führte durch 11 Provinzen über insgesamt 12000 km, doch von den mehr als 80000 Kämpfern gelangten infolge der enormen Strapazen und andauernder Kämpfe nur etwa 4000 ans Ziel.
   In übertragener Bedeutung wird diese Wendung dann gebraucht, wenn es deutlich wird, daß jemand eine schwierige Wegstrecke vor sich haben wird und große Anstrengungen unternehmen und besonders viel Geduld aufbringen muß, um schließlich doch noch erfolgreich zu sein, obwohl dies schier unmöglich erscheint. So spricht man heute auch vom ›Langen Marsch durch die Institutionen‹.
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