Redensarten Lexikon
machen
Das Verb ›machen‹ ist zu einem Allerweltswort geworden und steht oft als Ersatz für ein die jeweilige Tätigkeit besser umschreibendes Verb. In einem Schulaufsatz ist das etwas farblose ›machen‹ daher verpönt. Goethe gebrauchte es darum ironisch:
Es meinet jedermann,
Er könn' es machen;
Und wenn er's machen soll,
Kann er's nicht machen.
(Goethe, Gedichte: Invektiven: Ultimatum 3, Schlußzeilen).
Machen, was man kann: sich mit allen Kräften für etwas (jemanden) einsetzen, seinen ganzen Einfluß gebrauchen, versichern, sich um etwas (jemanden) bemühen zu wollen. Die Wendung ›Was gemacht werden kann, wird gemacht‹: das Mögliche wird versucht (durchgesetzt), ist als Ausspruch von Finanzminister Joseph Graf Wallis (1767-1818) bekanntgeworden. Mit diesen Worten verteidigte er 1811 eine Verfügung in Wien im Ministerrat gegenüber Metternich. Bismarck hingegen hielt die Wendung für eine jüdische Redensarte (Briefe an Braut und Gattin, Nr. 21).
In den vielfältigen Wendungen, in denen das Wort ›machen‹ erscheint, hat es mit der Zeit verschiedene Bedeutung erhalten, die sprachlich fein differenzieren, oft nur durch die Betonung oder Stellung innerhalb der Redensarten. Besonders in den Mundarten wird ›machen‹ gern verwendet. Die im Hessischen gebräuchlichen Wendungen ›uff die Gass mache‹: auf die Gasse gehen, und ›ins Bett mache‹: zu Bett gehen, werden oft wegen ihrer Doppeldeutigkeit im Hochdeutschen ironisch zitiert.
Jemanden (ruhig) machen lassen: ihn gewähren lassen, davon überzeugt sein, daß er erfolgreich sein wird. Diese Wendung begegnet auch in der Form einer Aufforderung: Laß mich mal machen!: laß es mich einmal versuchen, vielleicht kann ich den Schaden schnell beheben, leichter mit einer technischen Schwierigkeit fertig werden. Der ermunternde Zuruf: Mach weiter so! dient als Bestätigung, daß man mit einem anderen zufrieden ist, daß man ihn auf dem rechten Weg zum Erfolg weiß. Dagegen ist der nur wenig abweichende Ausruf: Mach nur so weiter! ironisch oder gar drohend gemeint, denn er spielt auf die negativen Folgen eines bestimmten Verhaltens an.
Die Redensart Mach, was du willst! meint resignierend: Du hörst ja doch nicht auf andere, es interessiert mich deshalb nicht weiter, was schließlich daraus wird.
Jemand kann machen, was er will: er erfährt keinerlei Einschränkung, er besitzt ⇨ Narrenfreiheit. Die gleiche Wendung als unvollständiger Satz heißt aber auch: Jemand kann sich anstrengen, soviel er will, er hat doch keinen Erfolg (kein Glück) dabei.
Aus allem etwas zu machen wissen: sehr geschickt sein, alles, auch Reste verwenden (verwerten) können. Es wird sich (schon) machen (lassen): es wird sich einrichten lassen. Jemand macht sich: er entwickelt sich zu seinem Vorteil; oft anerkennend gesagt: Du machst dich (wirklich) manchmal auch mit dem Hintergedanken: Das hätte ich gerade von dir nicht so leicht erwartet. Es (etwas) macht sich ganz gut: es geht voran, auch: etwas sieht sehr geschmackvoll aus. Das macht sich gut: Das trifft sich gut, das kommt wie gelegen. Etwas ist wie gemacht dazu: es ist besonders gut geeignet, als wäre es extra dafür geschaffen (worden).
Die Formel: Ist gemacht!: einverstanden, dient als Bekräftigung einer Zusage, eines Kaufvorhabens. Dagegen meint die Feststellung: Das war nur gemacht: das war nicht echt, das war nur vorgetäuscht, ⇨ Mache.
Einem nichts recht machen können: immer mit Kritik zu rechnen haben, keine Anerkennung finden. Ähnlich heißt es auch im Sprichwort resignierend: ›Wie man es macht, macht man es verkehrt (falsch)‹.
Machen, daß man davonkommt: sich schnell entfernen, sich davon-⇨ scheren; oft in der Form einer Drohung gebraucht: Mach, daß du wegkommst (Land gewinnst)!
Etwas aus sich machen}: sich bilden, entwickeln; sich vorteilhaft kleiden; Sich ins rechte Licht zu setzen wissen, ⇨ Licht.
Sich nichts daraus machen: sich nicht beirren lassen, einen Tadel, eine Kritik gelassen hinnehmen. Sich nichts (wenig) aus jemandem machen: jemanden nicht mögen, ihn wenig sympathisch finden, jemanden nicht leiden können.
Etwas macht nichts: es schadet (stört) nicht; auch: es kostet nichts. Besonders häufig wird die Frage nach dem Preis: Was macht das (alles zusamme)? gestellt.
Es ist (leider) nichts zu machen: es ist vergeblich, nicht zu ändern, dagegen bedeutet: Da ist nichts (mehr) zu machen, oder achselzuckend: Da kann man nichts mehr machen: jede Hilfe kommt zu spät, da ist keine Rettung mehr zu hoffen, die Krankheit verläuft tödlich. Nicht mehr lange machen: bald sterben, ⇨ zeitlich.
Es macht es nun einmal nicht anders: das ist so seine Art, er nimmt keinen Rat, keine Hilfe an, aber auch: er ist sehr großzügig, er verwöhnt seine Gäste, Verwandten. Darunter macht er es nicht: das ist das mindeste, das ist der Preis (Lohn), der nicht unterboten werden kann.
Besonders oft hört man die Frage: Was machst du denn so?: Wie geht es dir? Wo arbeitest (wohnst) du? Hast du inzwischen das Examen (Familie)? Bekannte und Freunde, die sich aus den Augen verloren hatten, erkundigen sich so beim Wiedersehen. Als Abschiedsformel gebraucht man auch gern: Mach's gut! Die scherzhafte Entgegnung heißt: Mach's besser! ⇨ Gruß, grüßen. Zur Eile treibt dagegen der Ausruf: Mach, mach! oder Mach voran!
Es meinet jedermann,
Er könn' es machen;
Und wenn er's machen soll,
Kann er's nicht machen.
(Goethe, Gedichte: Invektiven: Ultimatum 3, Schlußzeilen).
Machen, was man kann: sich mit allen Kräften für etwas (jemanden) einsetzen, seinen ganzen Einfluß gebrauchen, versichern, sich um etwas (jemanden) bemühen zu wollen. Die Wendung ›Was gemacht werden kann, wird gemacht‹: das Mögliche wird versucht (durchgesetzt), ist als Ausspruch von Finanzminister Joseph Graf Wallis (1767-1818) bekanntgeworden. Mit diesen Worten verteidigte er 1811 eine Verfügung in Wien im Ministerrat gegenüber Metternich. Bismarck hingegen hielt die Wendung für eine jüdische Redensarte (Briefe an Braut und Gattin, Nr. 21).
In den vielfältigen Wendungen, in denen das Wort ›machen‹ erscheint, hat es mit der Zeit verschiedene Bedeutung erhalten, die sprachlich fein differenzieren, oft nur durch die Betonung oder Stellung innerhalb der Redensarten. Besonders in den Mundarten wird ›machen‹ gern verwendet. Die im Hessischen gebräuchlichen Wendungen ›uff die Gass mache‹: auf die Gasse gehen, und ›ins Bett mache‹: zu Bett gehen, werden oft wegen ihrer Doppeldeutigkeit im Hochdeutschen ironisch zitiert.
Jemanden (ruhig) machen lassen: ihn gewähren lassen, davon überzeugt sein, daß er erfolgreich sein wird. Diese Wendung begegnet auch in der Form einer Aufforderung: Laß mich mal machen!: laß es mich einmal versuchen, vielleicht kann ich den Schaden schnell beheben, leichter mit einer technischen Schwierigkeit fertig werden. Der ermunternde Zuruf: Mach weiter so! dient als Bestätigung, daß man mit einem anderen zufrieden ist, daß man ihn auf dem rechten Weg zum Erfolg weiß. Dagegen ist der nur wenig abweichende Ausruf: Mach nur so weiter! ironisch oder gar drohend gemeint, denn er spielt auf die negativen Folgen eines bestimmten Verhaltens an.
Die Redensart Mach, was du willst! meint resignierend: Du hörst ja doch nicht auf andere, es interessiert mich deshalb nicht weiter, was schließlich daraus wird.
Jemand kann machen, was er will: er erfährt keinerlei Einschränkung, er besitzt ⇨ Narrenfreiheit. Die gleiche Wendung als unvollständiger Satz heißt aber auch: Jemand kann sich anstrengen, soviel er will, er hat doch keinen Erfolg (kein Glück) dabei.
Aus allem etwas zu machen wissen: sehr geschickt sein, alles, auch Reste verwenden (verwerten) können. Es wird sich (schon) machen (lassen): es wird sich einrichten lassen. Jemand macht sich: er entwickelt sich zu seinem Vorteil; oft anerkennend gesagt: Du machst dich (wirklich) manchmal auch mit dem Hintergedanken: Das hätte ich gerade von dir nicht so leicht erwartet. Es (etwas) macht sich ganz gut: es geht voran, auch: etwas sieht sehr geschmackvoll aus. Das macht sich gut: Das trifft sich gut, das kommt wie gelegen. Etwas ist wie gemacht dazu: es ist besonders gut geeignet, als wäre es extra dafür geschaffen (worden).
Die Formel: Ist gemacht!: einverstanden, dient als Bekräftigung einer Zusage, eines Kaufvorhabens. Dagegen meint die Feststellung: Das war nur gemacht: das war nicht echt, das war nur vorgetäuscht, ⇨ Mache.
Einem nichts recht machen können: immer mit Kritik zu rechnen haben, keine Anerkennung finden. Ähnlich heißt es auch im Sprichwort resignierend: ›Wie man es macht, macht man es verkehrt (falsch)‹.
Machen, daß man davonkommt: sich schnell entfernen, sich davon-⇨ scheren; oft in der Form einer Drohung gebraucht: Mach, daß du wegkommst (Land gewinnst)!
Etwas aus sich machen}: sich bilden, entwickeln; sich vorteilhaft kleiden; Sich ins rechte Licht zu setzen wissen, ⇨ Licht.
Sich nichts daraus machen: sich nicht beirren lassen, einen Tadel, eine Kritik gelassen hinnehmen. Sich nichts (wenig) aus jemandem machen: jemanden nicht mögen, ihn wenig sympathisch finden, jemanden nicht leiden können.
Etwas macht nichts: es schadet (stört) nicht; auch: es kostet nichts. Besonders häufig wird die Frage nach dem Preis: Was macht das (alles zusamme)? gestellt.
Es ist (leider) nichts zu machen: es ist vergeblich, nicht zu ändern, dagegen bedeutet: Da ist nichts (mehr) zu machen, oder achselzuckend: Da kann man nichts mehr machen: jede Hilfe kommt zu spät, da ist keine Rettung mehr zu hoffen, die Krankheit verläuft tödlich. Nicht mehr lange machen: bald sterben, ⇨ zeitlich.
Es macht es nun einmal nicht anders: das ist so seine Art, er nimmt keinen Rat, keine Hilfe an, aber auch: er ist sehr großzügig, er verwöhnt seine Gäste, Verwandten. Darunter macht er es nicht: das ist das mindeste, das ist der Preis (Lohn), der nicht unterboten werden kann.
Besonders oft hört man die Frage: Was machst du denn so?: Wie geht es dir? Wo arbeitest (wohnst) du? Hast du inzwischen das Examen (Familie)? Bekannte und Freunde, die sich aus den Augen verloren hatten, erkundigen sich so beim Wiedersehen. Als Abschiedsformel gebraucht man auch gern: Mach's gut! Die scherzhafte Entgegnung heißt: Mach's besser! ⇨ Gruß, grüßen. Zur Eile treibt dagegen der Ausruf: Mach, mach! oder Mach voran!