Redensarten Lexikon
Lunte
Lunte riechen: merken, daß Gefahr im Verzug ist. Die seit 1585 belegte Redensart geht auf Lunte = brennender Docht, dann Zündschnur zurück. Vor der Einführung der Steinschlösser und Zündhütchen benutzte man Lunten zum Entzünden der Geschützladungen. Der üble Geruch, der durch das Anstecken der Lunte entstand, noch bevor der Schuß losging, hat die Veranlassung zu der auch in den Mundarten verbreiteten Redensart gegeben. Ähnlich sagt man z.B. berlinisch ›Hier riecht's sengerig‹: entsprechend schwäbisch ›es wird brenzlig‹, die Sache scheint bedenklich, es wird gefährlich.    Vgl. französisch ›eventer ...‹ oder ›découvrir la mèche‹: das Geheimnis eines Komplotts entdecken, sowie ›vendre la mèche‹ (wörtlich: die Lunte verkaufen): ein Geheimnis preisgeben.
   Mit der Lunte am Pulverfaß spielen: mit der Gefahr spielen, einen Krieg vorbereiten, provozieren, auch Die Lunte anlegen.

• H. RAUSCH: ›Lunte riechen‹, in: Sprachfreund 4, 1955), Nr. 3, S. 3-4 (Beilage zur Zeitschrift Muttersprache).}

Lunte anlegen. Holzschnitt, aus: John Ashton: Chap-Books of the eighteenth Century, New York 1970, S. 298.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Lunte