Redensarten Lexikon
lumpen
Einen aus den Lumpen schütteln: ihn auszanken, kräftig zurechtweisen; schon um 1500 bei dem Prediger Geiler von Kaysersberg bezeugt: »Du wilt yederman sin lumpen auswaschen«, d.h. dich in alles mischen, besonders beim Tadeln anderer.    Sich nicht lumpen lassen: sich nicht schäbig, nicht geizig zeigen, eigentlich: sich nicht Lump nennen, sich nicht als verächtlichen, armseligen Menschen behandeln lassen.
   Tanzen wie der Lump am Stecken: unentwegt, flott tanzen; der vor allem in Südwestdeutschland verbreitete redensartliche Vergleich meint eigentlich die Vogelscheuche, d.h. den im Wind hin und her flatternden Lumpen.
   ›'s Lümple kriegt's stümple‹: alemannische Redensart mit der Bedeutung: derjenige, der am meisten trinkt, bekommt den Rest. Die Wendung wird beim Einschenken des Weines gebraucht.
   Auf ähnliche Vorstellungen beruht auch der Ausdruck ›Lumpensammler‹, das ist die letzte Straßenbahn, die die späten Gäste nach Hause befördert. Im Badischen ist ein beliebtes Schimpfwort für einen Mann: ›Lumpenseckel‹ (Dreckskerl).

• ANONYM: ›Sich nicht lumpen lassen‹, in: Sprachpflege 10 (1961), S. 153.
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