Redensarten Lexikon
Lukas
Mit Lukas bezeichnet man den Kraftmesser auf dem Jahrmarkt; mit Hilfe eines großen Holzhammers wird ein Schlag auf einen Holzklotz abgegeben. Durch den damit ausgelösten Druck wird ein Metallstück an einer Latte hochgetrieben, das bei ausreichender Stärke des Schlags an der oben befindlichen Figur einen Knall verursacht. Der Besitzer und Schausteller des Gerät's, der Lukasmann, lockt die Jahrmarktsbesucher an mit dem Ausruf: »Haut den Lukas!«: »Wer haut ihn, den Lukas?«, schleswig-holsteinisch ›Hau den Lukas op den Knast‹, auf den Holzklotz; schwäbisch ›Haut den Lukas auf den Mokas‹ (Kopf). In Schlesien (Liegnitz): ›Hau den Lukas! Hau druff, kriegst Blumme, hau zweimal druff, kriegst'n Bild von Jesus!‹    Von daher übertragen Auf den Lukas hauen: tüchtig dreinschlagen, rheinisch ›He hät den Lukas kregen‹, ihm ist der Schlag gelungen, und ›enen lukasen‹, ihn verprügeln.

• F. DERING: Volksbelustigungen (Nördlingen 1986), S. 160-162.}

Auf den Lukas hauen. Zeichnung von M. de Haenen: ›Le jeu de la mailloche‹ (Kraftmesser vor der Fassade des Stadthotels in Antwerpen), Schweizerisches Turn- und Sportmuseum, Basel.
Auf den Lukas hauen. Zeichnung von Gustav Broling: Auf dem Marsfelde in St. Petersburg während des Osterfestes, Nr. 8: Der Kraftmesser, Schweizerisches Turn- und Sportmuseum, Basel.
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Ansicht: Lukas