Redensarten Lexikon
Luchs
Augen haben wie ein Luchs; vgl. französisch ›avoir des yeux de lynx‹, Auge. Luchsaugen haben, Aufpassen wie ein Luchs: sehr scharf sehen, sehr scharf beobachten; dazu die Wendungen Einem etwas abluchsen, Ihn beluchsen: es ihm abspähen, ablisten. Schon Konrad von Megenberg rühmt 1350 in seinem ›Buch der Natur‹ (146,27) die Scharfsichtigkeit des Luchses (die nach Brehm von seinem feinen Gehör noch übertroffen wird, daher auch: ›Ohren haben wie ein Luchs‹): »Linx haizt ain luhs. Der hat so scharpfiu augen ... daz er durch starch wend siht«. So auch bei Luther: »Man sagt viel, das adeler und luchse scharf sehen«; 1682 in dem Drama ›Masaniello‹ Christian Weises (III,19): »Ich bin kein Lux, der durch ein Bret sehen kann«. Daher auch Luchs bildlich für einen schlauen, hinterlistigen Menschen.
• A. BECKER: ›Luchsen, beluchsen‹, in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 6 (1892), S. 845-846; O. KELLER: Die antike Tierwelt, Band I (Leipzig 1909), S. 81-85; W.E. PEUCKERT: Artikel ›Luchs‹, in: Handbuch des Aberglaubens V, Spalte 1440-1442.
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