Redensarten Lexikon
Los
Das große Los gezogen (oder gewonnen) haben wird bildlich gesagt von einem, dem ein großes Glück in den Schoß gefallen ist, der einen guten Griff getan hat (so in übertragenem Sinne schon bei Jean Paul). Vgl. französisch ›avoir gagné le gros lot (à la Loterie Nationale)‹. Dagegen ist aus Sachsen bezeugt: ›ein Viertel in der großen Lotterie spielen‹, etwas geistesgestört sein; ›du spielst wohl e Achtel vom Sonnenstein?‹ (einer Irrenanstalt), du bist wohl verrückt?    Mit seinem Los unzufrieden sein: mit seinem Geschick hadern; vgl. französisch ›être mécontent de son sort‹. Die Doppeldeutigkeit des Wortes ›Los‹ im Sinne von Schicksal und Lotterielos regte humoristische Redensarten-Zeichnungen an, z.B. auch Moritz von Schwind.

• E. BOEHM: Artikel ›Los, Losen‹, ›Losbucher‹, ›Losnächte‹, in: Handbuch des Aberglaubens V, Spalte 1351-1425; E. ROTH: Das grosse Los (o.O. 1965).}

Mit seinem Los unzufrieden sein. Moritz von Schwind: Krähwinkeliaden, 1826.
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