Redensarten Lexikon
leisten
Sich etwas leisten wird redensartlich in zweifacher Bedeutung verwandt, einmal im Sinne von sich auch einmal etwas zugute kommen lassen, sich auch einmal etwas gönnen, dann auch entgegengesetzt: sich etwas herausnehmen, unverschämt oder unmöglich sein. Noch eine dritte, dazwischenliegende Bedeutung hat die Feststellung ›Du hast dir da ja etwas (Schönes) geleistet‹ als rhetorische Floskel: Das soll wohl etwas sein! Na, das ist ja schön! In dem selben Sinne kann die Wendung Das war (aber) eine Leistung als ironischer Euphemismus fungieren. Vgl. französisch ›Quel exploit!‹ (wörtlich: Was für eine Heldentat!). Ernst gemeint ist dagegen die Wendung: Eine schmissige Leistung! für eine flotte, schnell entstandene, aber gelungene Leistung. Sie ist in einem Zug hingeworfen, ›hingeschmissen‹. Wer sie vollbracht hat, der hat ›Schmiß‹; ähnlich die anerkennende Bemerkung Das war (aber) eine reife Leistung. Die Redensarten um Leistung und leisten sind rechtjung. Ihr starker Gebrauch entspricht der anwachsenden Bedeutung des Leistungsbegriffs in der technischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts, die diesen Begriff sprachlich über den engeren Bereich der Technik ausdehnt.
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