Redensarten Lexikon
Lauffeuer
Sich wie ein Lauffeuer verbreiten: sehr schnell, besonders von Nachrichten, Gerüchten gesagt; vgl. französisch ›se repandre comme une trainée de poudre‹. Lauffeuer sind eigentlich bei Fernzündungen und Feuerwerken gebräuchlich: in aneinandergehängten Röhren, in die Pulver geschüttet ist, verbreitet sich das Feuer sehr rasch; ursprünglich wurde das Pulver auch als Strich auf den Boden ausgestreut (so seit 1617 bezeugt). Nicht als Ursprung der Redensart kommt in Betracht die im 18. Jahrhundert als Lauffeuer bezeichnete Art des Gefechtsschießens, bei dem ein Mann nach dem andern vom Flügel aus sein Gewehr abfeuerte. In übertragenem Sinne ist die Wendung seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts belegt.    W. Heinse verwendet die Redensart im ›Ardinghello‹, (1794, 1, 84) bereits im übertragenen Sinne, doch immer noch in enger Anlehnung an ihren Ursprung: »alles dies und mehr ging aus meinem Munde wie ein Lauffeuer, leis, aber mächtig in ihr Ohr«. Ähnlich auch ein Beleg bei Jean Paul: »eine Nachricht fliegt wie ein Lauffeuer durch die Stadt« (›Der Komet‹, 1820-22, 2, 41). Später, als man den Ursprung der Redensart nicht mehr verstand, ist sie mundartlich hier und da verdreht worden, z.B. schweizerisch ›es god umme wie nes Laubfür‹ (wobei man an einen Waldbrand denkt), obersächsisch ›dergleichen Sachen liefen wie ein Lohfeuer in der Stadt herum‹.
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