Redensarten Lexikon
Last
Einem etwas zur Last legen: jemandem etwas als Schuld anrechnen; Einem zur Last fallen. Diese und ähnliche Wendungen können im wörtlichen und übertragenen Sinne eine ›Belastung‹ meinen, aber auch auf die Kaufmannssprache zurückgehen, in der ›Last‹ und ›Belastung‹ die ›Debetseite eines Kontos‹, d.h. eine Zahlungsverpflichtung, bedeuten. sicher zur Kaufmannssprache gehören die Redensarten Einem etwas zu Lasten schreiben und Jemanden mit soundso viel belasten.    ›Die Last des Daseins‹ ist ein bekannter redensartlicher Topos. Das Wort Last wird spätestens seit frühneuhochdeutscher Zeit als reale wie übertragene Bezeichnung für alle möglichen Formen von Belastung verwendet (vgl. das lutherisch-neutestamentliche »Einer trage des anderen Last«). In Mundarten und Sondersprachen wird das Wort neben der allgemeinen Bedeutung noch für spezielle Bezeichnungen gebraucht, vor allem für verschiedene Gewichts- und Mengenbezeichnungen. So ist das ins Grastuch eingebundene Viehfutter, das die Bäuerin auf dem Kopf trägt, eine Last. Von hier rührt dann der drohende Kraftausdruck ›Ich trete dir en Bruch wie'n Last Klee‹, der im Rheinland verbreitet ist. Allgemein sagt man: ›Man hot sei Last‹, d.h., man hat es nicht leicht im Leben. ›Mit dem kriegste noch (dein) Last‹, prophezeit man vor allem Eltern bezüglich ihrer mißratenen Kinder; es kann sich auch auf kommende Krankheiten richten. Bereits im 16. Jahrhundert ist im Schweizerischen gebucht ›in ein groß Last kommen / difficultatem incurrere‹, in schwere Händel geraten.
   Die Last zur Bürde nehmen: eine kleine Belastung abschütteln, dafür aber eine um so größere aufnehmen müssen. Auch redensartlich Vergleiche, die meist ironischen Sinn haben und Ungewöhnliches verbinden, sind mundartlich sehr verbreitet: ›Er hat ne Last wie en Zinngießer‹; ›er hat seine Last wie Kimmels Hund‹; ›er hat seine Last wie ein Reffträger‹. Im Sprichwort heißt es: ›Das Ende trägt die Last‹, was soviel bedeutet wie: ›Das dicke Ende kommt nach‹ und ›Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben‹, Ende, Tag.
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