Redensarten Lexikon
Larifari
Leeres Gerede (meist auch in der Absicht, jemandem etwas vorzumachen). Das Wort steht in Wendungen wie Das ist doch Larifari, oder Mach kein Larifari. Im Schwäbischen kennt man die Redensart ›Es ist Larifari wie des Weberwiblis Habermus‹. Solche lautmalenden Wortbildungen sind im Bereich des Spielerisch-Sinnlosen durchaus geläufig (vgl. Lirum-larum, Brimborium, Klimbim, Papperlapapp, Schlendrian usw.). Wahrscheinlicher ist aber die Herkunft aus der musikalischen Technik.    In der italienischen Solmisation sind la-re-fa Tonbezeichnungen. Trällernde Gesangstöne werden in alten Volksliedaufzeichnungen mit lori fa angedeutet, eine Messe im 15. Jahrhundert mit La re fa re. Hier ist schon die Form erreicht, die in Wien 1719 als ›leeres Geschwätz‹ fest geworden erscheint. Abraham a Sancta Clara reimt: ›Ein Wax ist die Welt, man truck darein, was man will, so ists doch nichts als Lari fari und Kinderspiel‹. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts trägt der Hanswurst in Wien auch den Namen Larifari.
   ›Eine Larifari-Einstellung haben‹: mangelndes Interesse an den Tag legen, die Dinge recht oberflächlich betrachten.
• Zeitschrift für deutsche Wortforschung 2, S. 23; GÖHRING, Nr. 219, S. 124; SCHULZ-BASLER: Fremdwörterbuch (1942), 2,9; KLUGE: Etymologisches Wörterbuch, S. 423.
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