Redensarten Lexikon
Krankheit
Das macht mich ganz krank: das bedrückt mich, beunruhigt mich sehr; dagegen Sich krank lachen: heftig lachen, ebenso Das ist zum Kranklachen! Der muß krank sein, der davon stirbt sagt man scherzhaft von gutem Essen. Du bist wohl krank: du bist nicht ganz richtig im Kopf. Die Krankheit soll ihn (dich) holen! ist eine ärgerliche Verwünschung, wobei zum Zwecke der Verhüllung statt des genauen Namens der Krankheit nur das anonyme Wort Krankheit selbst benutzt wird (auch mundartlich bezeugt), Kränke.    Krank am Brotschrank sein wird von solchen Menschen gesagt, die sich für krank erklären, dabei aber sehr guten Appetit haben; doch verwendet man es auch in der Bedeutung von: nichts zu essen haben.
   Als Sentenzverdrehung ist aus Goethes ›Schatzgräber‹ »Arm am Beutel, krank am Herzen« geläufig: ›Krank am Beutel ...‹ und meint die ›Schwindsucht‹ des Geldes.

• E. GRABNER (Hrsg.): Volksmedizin (Darmstadt 1967); G. BARTHEL (Hg.): Heilen und Pflegen (Marburg 1986).
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