Redensarten Lexikon
Kober
Zu tief in den Kober greifen: anmaßend sein, sich zuviel herausnehmen, aufschneiden. Kober ist (nach Umstellung des r) ein altes Wort für Korb, insbesondere der Rückentragkorb ( Hucke), der bildlich auch für den Rücken selbst steht. Mit seiner Ersetzung durch neue Ausdrücke schwand auch die Redensart, die heute fast unbekannt ist. In einer Zwickauer Chronik von 1633 steht: »Dieser unverschembte Mönch greift auch alhier zu sehr im Kober, wie man sagt, daß er an der küpfern Tafel sagt, welche doch bleiern gewesen«. Einen Kober auf dem Rucken haben für bucklig sein. Einem ein Koberlied singen: ihn tüchtig verprügeln.    Verallgemeinernd steht Kober auch für Leib. In übertragen Sinne Etwas in den Kober tun: schwängern. so bei Picander (2,314):

   Der Großknecht führt die Magd ins Heu
   und legt sich an den Schober.
   Schatz, bist du mir nicht stets getreu,
   tu ich dir was in Kober.
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Ansicht: Kober