Redensarten Lexikon
Klette
Jemandem wie eine Klette anhängen, Sich wie eine Klette an jemanden hängen sind redensartliche Vergleiche, die man auf eine Person anwendet, die durch ihre große Anhänglichkeit belästigend wirkt (vgl. niederländisch ›iemand aanhangen als een klis‹; englisch ›to stick to a person like a bur‹, ›to hang on a person like a bur‹; französisch ›etre collant comme une teigne‹). Die Schwierigkeit, eine Klette abzustreifen, die sich mit ihren hakenförmigen Stachelspitzen in einem Kleidungsstück verfangen hat, ist hier auf einen Menschen bezogen. Ebenso: Aneinanderhängen (zusammenkleben) wie die Kletten: fest zueinander stehen, unverbrüchlich befreundet sein, zusammenhalten. Vgl. niederländisch ›Zij hongen als klissen aan malkander (elkander)‹. Literarisch bereits bei Fr. von Logau: »einer war des andern Klette« (Salomons von Golaw deutscher Sinngetichte drei tausend (Breslau 1654), 3, 6, 10, S. 100). Wenig bekannt ist die Redensart Jemandem eine Klette anhängen: ihm etwas Übles nachsagen, ähnlich Einem eine Klette in den Bart werfen, literarisch bereits bei den Minnesängern:
   bezzert er mir niht, ich wirfe im
   einen stein in sine garten und
   eine klette in den bart
   (MSG 3,104b). Ähnlich heißt es im Fastnachts-
   spiel: »beschreit mich, wirft mir kletten an« (Fastnachtsspiele des 15. Jahrhunderts, geschrieben und hg. von A. Keller [Stuttgart 1853], 269, 13), oder: »dann wo ich wirf mein kletten an, die hangen fast, das macht mein gelt« (ebd. 262,19).
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