Redensarten Lexikon
Klemme
In der Klemme sitzen (sein): sich in einer schwierigen Lage befinden, in Not und (Geld-)Verlegenheit sein; niederdeutsch ›in'e Kniep sitten‹. Die Redensart stammt wohl ebenso wie mitteldeutsch »in die Kloppe (d.i. ›Kluppe‹ = gespaltenes Stück Holz) kriegen« vom Vogelfang, bei dem neben Leimruten auch gespaltene Holzstäbchen benutzt wurden; vgl. Wilhelm Busch 1872 in der ›Frommen Helene‹:
   Schlupp sitzt er (der Frosch) in der Butterbemme
   Ein kleines Weilchen in der Klemme.

Vgl. ›Auf den Leim gehen‹, Leim. Während für ›Kluppe‹, ›Kloppe‹ diese Herleitung gesichert erscheint (»Sie worden dutzendweise gehenckt, wie man die Vogel in Kloppen henkt an die Bäume«, Wintzenberger, ›Wahrhaft Geschicht‹,1583, S. 22), ließe sich bei Klemme auch an eine Übertragung der Bedeutung ›geklemmter Zustand‹ denken, vgl. erzgebirgisch ›Ich stak in der Klemm wie a schrutsag‹ (Schrotsäge).
   Vgl. französisch ›être dans de beaux draps‹ (euphemistisch: in schönen Bettlaken liegen) oder ›être dans de mauvais ...‹ oder ›...vilains draps‹ (wörtlich: in schlechten Bettlaken liegen) oder auch ›être dans le pétrin‹ (wörtlich: im Teig sitzen). Andere Abwandlungen der Redensart sind: In die (oder eine) Klemme geraten und Jemanden aus der Klemme ziehen; vgl. ›Jemanden aus der Patsche ziehen‹, Patsche
   Vgl. französisch ›sortir quelqu'un du pétrin‹ (aus dem Teig ziehen).

• L. RÖHRICH und G. MEINEL: Redensarten aus dem Bereich der Jagd und der Vogelstellerei, S. 321.}

In die Klemme geraten. Karikatur von Stauber, aus: NEBELSPALTER, Schweiz.
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