Redensarten Lexikon
klappen
Klappe wird in mitteldeutschen und norddeutschen Mundarten vielfach für ›Mund‹ gebraucht. Daher Wendungen wie Halt die Klappe!: sei still; vgl. englisch: ›keep your trap closed‹, vulgärsprachlich französisch ›Ferme ta gueule‹ (Halt's Maul); Die große Klappe haben (auch schwingen, riskieren): das große Wort führen; vgl. französisch ›Il a une grande gueule‹; Die Klappe einrasten lassen: den Mund schließen; Die Klappe aufmachen: sich äußern; vgl. französisch ›ouvrir sa gueule‹; Die Klappe aufreißen: anmaßend, prahlerisch reden. Ähnlich: ›Große Klappe, nichts dahinter‹.    Klappe kann aber auch das Bett meinen. Dann bezieht sich der Ausdruck wohl auf das in Haftanstalten übliche Bett, das tagsüber an die Wand geklappt wird. In die Klappe kriechen, Sich in die Klappe hauen: zu Bett gehen; Die Klappe bauen: das Bett richten, machen. An der Ausbreitung dieser Redensarten ist besonders das Berlinische beteiligt gewesen.
   Zum Klappen kommen: zu gutem Abschluß, zur Entscheidung kommen; Eine Sache zum Klappen bringen: zum Erfolg führen. Diese Wendungen gehen von dem niederdeutschen Verb ›klappen‹ aus, das lautmalend das Geräusch beim Schließen eines Deckels und dergleichen wiedergibt.
   Etwas klappt (nicht): das geht (nicht) gut; scherzhaft erweitert: ›Hier klappt nichts, nur die Tür‹.
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