Redensarten Lexikon
Kiste
Fertig ist die Kiste: die Sache ist erledigt, durchgeführt; ähnlich wie ›Fertig ist die Laube‹ Laube. Eine Faule Kiste ist eine unsaubere, unredliche Unternehmung.    Eine Kiste bauen: eine Amüsierreise unternehmen, in gegenwärtiger Umgangssprache auch: mit dem Fahrrad stürzen; Kiste kann ein (älteres) Modell jeglichen Fahrzeugs meinen (Fahrrad, Auto, Flugzeug) und wird auch sonst vielfach, besonders berlinisch, in übertragenem Sinne gebraucht, so für Bett (›Flohkiste‹), Gefängnis (wie ›Kasten‹), Fußballtor (›Den Ball in die Kiste kriegen‹). Obersächsisch nennt man ein starkes, kräftiges Mädchen ›eine stramme Kiste‹.
   Den Sprung in die Kiste tun: sterben, zeitlich. ›Eine Beziehungskiste haben‹: saloppe, neuzeitliche Wendung für ein Liebesverhältnis. Abgewandelt wird dafür auch der Begriff ›Psychokiste‹ verwendet, wenn eine solche Beziehung zum Problem wird und deshalb die Hilfe eines Psychotherapeuten notwendig wird.
   Viel von Kisten (und Kasten) ist die Rede auch in den Märchen der Brüder Grimm, die viele zu ihrer Zeit bekannten Redensarten in ihre Märchentexte eingefügt haben (vgl. Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm 31, 92, 181).
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