Redensarten Lexikon
Kinderstube
Eine gute Kinderstube haben eine gute Erziehung genossen haben. Die Wendung stammt aus dem 19. Jahrhundert, als es noch fest umrissene Bürgertugenden gab und mit der Redensart vor allem die Vorstellungen von artig, folgsam, gehorsam, höflich und schweigsam verbunden wurden. Da diese Tugenden nach heutiger Anschauung nicht mehr zeitgemäß sind, hat auch die Redensart entsprechend an Bedeutung verloren. Weithin noch geläufig ist dagegen die verneinende Form: Er hat keine gute Kinderstube d.h. er benimmt sich ausgesprochen schlecht.
• P. SARTORI: Artikel ›Kind‹, in: Handbuch des Aberglaubens IV, Spalte 1310-1342; PH. ARIÈS: Geschichte der Kindheit (München-Wien 1975); I. WEBER-KELLERMANN: Die Kindheit (Frankfurt/Main 1979); K KÖSTLIN (Hrsg.): Kinderkultur (Bremen 1987); weitere Literatur Kind.}

Keine (gute) Kinderstube gehabt haben. Kolorierter Kupferstich aus Biedermeier-Album ›Bilder- Lust‹ für kleine Kinder, Nürnberg: C.H. Zeh'sche Buchhandlung (1835).
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