Redensarten Lexikon
Kette
Über die Kette springen: sich verheiraten. Die Metapher wird u.a. im Schweizer Kanton Waadt gebraucht, wo der Bräutigam z.B. in Leysin über die vor der Kirchentüre ausgespannte Kette springen mußte. Er überreichte danach den Burschen Geld oder auch Wein, damit sie die Kette in die Höhe hoben und die Braut passieren ließen.    Der Sprung über die Kette ist als symbolische Handlung Zeichen des Übergangs vom Stand der Ledigen in den Stand der Verheirateten und hat auch in der Sprache seinen Niederschlag gefunden.
   An die Kette gelegt werden: in der Ehe von der Frau unter Kontrolle gehalten werden, in seiner Bewegungsfreiheit äußerst eingeschränkt sein, sich unterordnen müssen.

• D. DÜNNINGER: Wegsperre und Lösung. Formen und Motive eines dörflichen Hochzeitsbrauches. Ein Beitrag zur rechtlich-volkskundlichen Brauchtumsforschung (Berlin 1967), S. 294.
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