Redensarten Lexikon
Kerl
Das ist ein Kerl: das ist ein tüchtiger Mann, ein ganzer Mann. Kerl wird gern in volkstümlichen Verbindungen gebraucht: ›Ein ganzer Kerl‹, ›Ein guter Kerl‹, ›Ein fixer Kerl‹, ›Ein patenter Kerl‹.    Im Studentenlied ›Ein Heller und ein Batzen‹ heißt es am Schluß:

   War das 'ne große Freude,
   als ihn der Herrgott schuf –
   ein Kerl wie Sammt und Seide,
   nur schade, daß er suff!

Die bewundernde Feststellung an der Ostseeküste: ›ein Kerl auf Deck‹ ist ursprünglich ein Ausdruck der Schiffersprache, doch heißt es auch geringschätzig, z.B. obersächsisch ›e Kerl wie e Quärl‹, ›Ein Kerl wie gar keiner‹; ›Ein Kerl wie durch ein Wursthörnchen gedrückt‹ sowie ›Ein Kerl wie ein Pfund Wurst‹; schwäbisch ›ein Kerl wie e Häslaus‹, d.h. man wird ihn nicht mehr los, ›Ein Kerl wie der Antichrist‹, d.h. ein arger Wildfang; ›du bischt e Kerl wie David, nu kannscht net Harpfa schla‹, d.h. im Grunde zu nichts nutz; ›einen solchen Kerl freß ich im sauerkraut‹, d.h. ich kann ihn nicht leiden ›Das ist ein Pfundskerl‹: ein bewundernswerter, patenter Mensch (zahlreiche weitere redensartliche Vergleiche siehe Wander II. Spalte 1245ff.).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Kerl