Redensarten Lexikon
Katzenschwanz
Den Katzenschwanz streichen: schmeicheln. Das Sprichwort ›Wenn man den Kater streichelt, so reckt er den Schwanz aus‹ (niederdeutsch ›Je mer man de Katte striket, je höcher hilt se den Swans‹) ist in der ›Zimmerischen Chronik‹ (III,66f.) als obszöner Schwank eingeflochten.    Das trägt die Katze auf dem Schwanz weg (fort): das ist nur eine Kleinigkeit. Auf dem Katzenschwanz ist kein Platz für große Mengen.
   Oberösterreichisch ›streiten um da Katz san Schwaf‹, sich um eine Kleinigkeit streiten. »He hyndert my nicht eynen kattensterd« (›Reinke de Vos‹, Lübecker Ausgabe v. 1498, Str. 2978). Goethe (›Reineke Fuchs‹, 6, 267f.): »... das kann mich keinen Katzenschwanz hindern!«
   Hau der Katz den Schwanz ab!: mach's kurz. Niederdeutsch ›hei fot de katt bei den Stärt‹, er weiß eine Sache recht anzufangen.
   Es geht der Katze um den Schweif; (›Jetzt gehen dem Katzenschwanz d' Haar aus‹; ›jez got der Chatz de Stil us‹): es steht auf Spitz und Knopf.
   Schleswig- holsteinisch ›he löppt as'n Katt, de keen Stert hett‹, so schnell wie möglich (die schwanzlose Katze schämt sich ihrer Häßlichkeit); schleswig-holsteinisch ›hinkommen, wo de Katt den Stert opstickt‹, Hans Dampf in allen Gassen sein. Redensartlich hört man als Antwort auf die Frage: ›Wo wohnst du?‹ schleswig- holsteinisch ›Wo de Katt mit'n Stert Kantüffeln schellt‹ (›mit 'm Stert slappt‹).
   An einen Halbwüchsigen, der gerne rauchen möchte, richtet sich der Rat: ›Rauch der Katz ihrn Schwanz!‹

• G. LAUFFS-RUF: 's Kätzle hat e Schwänzle, in: Zeitschrift für Volkskunde. N.F. 7 (1935/37), S. 230-268; E. EYCK: Kattestaart (Spreekworden en gezegden met Kat), in: Tijdschrift van de Touring Club van Belgie 63 (1957), S. 97; G. P.: ›Konings katte‹, in: Biekorf 60 (1959), S. 41.
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