Redensarten Lexikon
Karfunkel
Das glänzt (blitzt) wie ein Karfunkel vorm (im) Ofenloch sagt man obersächsisch spöttisch von unechten Schmucksachen und dergleichen. Bisweilen, so elsässisch, bedeutet die Redensart auch: gar nicht glänzen. Im übrigen spielt bei der seit dem 17. Jahrhundert bezeugten Wendung wohl auch der Anklang des Edelsteinnamens ›Karfunkel‹ (von lateinisch carbunculus = kleine glühende Kohle) an ›funkeln‹ mit herein. In dem obersächsischen Witzwort ›Er hat einen Karfunkel unter der Zunge, wenn er das Maul auftut, so leucht (lügt) er‹, ist ebenfalls der Edelstein gemeint, wobei der Witz auf der mundartlich Aussprache beruht, so daß leuchten und lügen gemeint sein kann. Im Norddeutschen ist Karbunkel als Geschwür bekannt, auch als Gruppe von Furunkeln.
• K. OLBRICH: Artikel ›Karfunkel‹, in: Handbuch des Aberglaubens IV, Spalte 1004-1006.
Das glänzt (blitzt) wie ein Karfunkel vorm (im) Ofenloch sagt man obersächsisch spöttisch von unechten Schmucksachen und dergleichen. Bisweilen, so elsässisch, bedeutet die Redensart auch: gar nicht glänzen. Im übrigen spielt bei der seit dem 17. Jahrhundert bezeugten Wendung wohl auch der Anklang des Edelsteinnamens ›Karfunkel‹ (von lateinisch carbunculus = kleine glühende Kohle) an ›funkeln‹ mit herein. In dem obersächsischen Witzwort ›Er hat einen Karfunkel unter der Zunge, wenn er das Maul auftut, so leucht (lügt) er‹, ist ebenfalls der Edelstein gemeint, wobei der Witz auf der mundartlich Aussprache beruht, so daß leuchten und lügen gemeint sein kann. Im Norddeutschen ist Karbunkel als Geschwür bekannt, auch als Gruppe von Furunkeln.
• K. OLBRICH: Artikel ›Karfunkel‹, in: Handbuch des Aberglaubens IV, Spalte 1004-1006.