Redensarten Lexikon
Karfreitagsratsche
Sein (ihr) Mundwerk geht wie eine Karfreitagsratsche sagt man von einem gern und viel redenden Menschen, insbesondere von Frauen. Eine Ratsche ist ein hölzernes Instrument, an dem sich um einen Stiel eine Klapper dreht, die ein starkes Geräusch verursacht. Die Ratsche wird gebraucht als Lärminstrument im Weinberg, um die Vögel zu verjagen, als Kinderspielzeug, aber auch als Brauchgerät in katholischen Gegenden, um während der Karwoche, in der die Kirchenglocken schweigen, den Beginn des Gottesdienstes anzuzeigen. Auch in Frankreich wurden die Karfreitagsratschen noch vor dem ›Zweiten Vatikanum‹ in der Karwoche gebraucht.
• R. ANDREE: Ratschen: Klappern und das Verstummen der Karfreitagsglocken, in: Zeitschrift für Volkskunde. 20 (1910), S. 250-264.}

Karfreitagsratsche. Karfreitagsratsche, Zeitschrift für Volkskunde 20, 1910, S. 260.

Karfreitagsratsche. Doppelratsche aus der Kirche zu Mittel-Darching bei Holzkirchen (Oberbayern).
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