Redensarten Lexikon
kaputt
entzwei, erschöpft, tot, bankrott. Kaputt gehen: zugrunde gehen, entzweigehen, zerbrechen, sterben, bankrott gehen. Entsprechend Kaputt machen (hauen, sein), aber auch sich Kaputt lachen: heftig lachen, sich tot lachen, sich vor Lachen ausschütten; sich Kaputt arbeiten: sich bei der Arbeit überanstrengen: Was ist kaputt?: Was ist los? Was ist geschehen? Bei dir ist wohl etwas kaputt!: du bist wohl nicht recht bei Verstand. Rasen wie ein kaputter D-Zug ist ein anschaulicher, aber hinkender redensartlicher Vergleich. Kaputt ist ursprünglich ein französischer Fachausdruck des Pikett(karten)spiels, wo man ›être, faire capot‹ (von capoter = kentern, zu lateinisch caput = Vorderteil des Schiffes) sagte, wenn ein Spieler alle Stiche, die übrigen keinen gemacht hatten. Im 17. Jahrhundert drang das Wort ins Deutsche; während des Dreißigjährigen Krieges nahm ›Kaputt spielen‹ die übertragen Bedeutung ›einem alles abnehmen‹ an (Grimmelshausen), in der Soldatensprache wurde ›kaputt machen‹ sogar ein übersteigernder Ausdruck für ›erschlagen‹. Schließlich wurde kaputt ein Allerweltswort der Umgangssprache für ›zerstört‹, ›entzwei‹. ›Mensch, ich bin heute vielleicht kaputt!‹ (= zerschlagen, ›Am Boden zerstört‹...).    Das deutsche Wort ›kaputt‹ wird im Französischen seit der deutschen Besatzungszeit im II. Weltkrieg und mit deutlichem Hinweis auf die Unannehmlichkeiten, die die Gegenwart fremder Truppen auf französischem Boden zur Folge hatte, im Sinne von ›zerstört‹ und ›erschlagen‹ gebraucht.
   Nicht verwandt mit kaputt ist das seit dem 18. Jahrhundert in gleicher Bedeutung gebrauchte Wort Kapores kapores.
   Die Häufung der Explosionslaute in ›kaputt‹ führte wohl zu folgendem kindlichen Neck- (und Kitzel-)Spiel:
   ›Kaputt, kapitt, ka padde wadde watz‹ oder auch ›kapätt, kapott, ka ...‹ (und ähnliche Varianten).
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