Redensarten Lexikon
Kapriolen
Italienisch ›capriola‹ = Bocksprung (von lateinisch caper = Bock) ist in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Name der kunstvollen Sprünge italienischer Tänzer ins Deutsches gedrungen. Dazu die Redensart Kapriolen machen: tolle Stückchen machen, Unsinn, Narreteien treiben, aber auch: Seitensprünge machen. Im 17. Jahrhundert statt dessen auch Kapriolen schneiden: Faxen machen. In einem historischen Volkslied auf die Erwerbung der polnischen Königskrone durch den sächsischen Kurfürsten heißt es:
Nämlich Conti, dieser Franze,
So ganz listig capriolt,
Daß er, gleich als wie zum Danze,
Vor sich eine Krone holt.
Hierher gehört auch der Beleg in Grimmelshausens ›Simplicissimus‹ (IV, 462): »Ohne was die Lateinischen Handwerksgesellen, mit ihrem Vestra Dominatio, recommando me und permaneo für Capern daher schneiden« im Sinne von: Fratzen schneiden. Durch den Schlager der dreißiger Jahre »So was nennt man Kapriolen ...« hat die Redensart in unserem Jahrhundert wieder neues Leben erhalten.
Die italienische Form ›Capriccio‹ (= launischer Einfall) ist in der musikalischen Terminologie häufig
(z.B. Rich. Strauss ›Capriccio‹).
Italienisch ›capriola‹ = Bocksprung (von lateinisch caper = Bock) ist in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Name der kunstvollen Sprünge italienischer Tänzer ins Deutsches gedrungen. Dazu die Redensart Kapriolen machen: tolle Stückchen machen, Unsinn, Narreteien treiben, aber auch: Seitensprünge machen. Im 17. Jahrhundert statt dessen auch Kapriolen schneiden: Faxen machen. In einem historischen Volkslied auf die Erwerbung der polnischen Königskrone durch den sächsischen Kurfürsten heißt es:
Nämlich Conti, dieser Franze,
So ganz listig capriolt,
Daß er, gleich als wie zum Danze,
Vor sich eine Krone holt.
Hierher gehört auch der Beleg in Grimmelshausens ›Simplicissimus‹ (IV, 462): »Ohne was die Lateinischen Handwerksgesellen, mit ihrem Vestra Dominatio, recommando me und permaneo für Capern daher schneiden« im Sinne von: Fratzen schneiden. Durch den Schlager der dreißiger Jahre »So was nennt man Kapriolen ...« hat die Redensart in unserem Jahrhundert wieder neues Leben erhalten.
Die italienische Form ›Capriccio‹ (= launischer Einfall) ist in der musikalischen Terminologie häufig
(z.B. Rich. Strauss ›Capriccio‹).