Redensarten Lexikon
hüpfen
Das ist gehupft wie gesprungen: da ist kein großer Unterschied, das bleibt sich gleich, eins wie's andere; meist in mundartlichen Formen, z.B. niederdeutsch ›Das ist gehuppt wie gesprungen‹, schwäbisch ›des isch ghopft wie gsprunge‹.    Unter ›springen‹ versteht man im Norddeutschen u.a. das Begatten bei Tieren (Hengst, Bulle, Bock ...). Im Sächsischen sagt man ›huppen‹ dazu. So ist ›gehuppt wie gesprungen‹! – Alles gleich ...
   Bei dem »Dreimalheilig« im Gebete Keduscha wird nach rabbinischer Vorschrift ein wenig in die Höhe gehüpft. Der Magen Awraham §125 schreibt im Namen des Tanchuma: »Es heißt (Jes 6,2): ›Mit zweien schwebt er‹ (der Seraph): Daher haben die Weisen vorgeschrieben, daß man, während man kadosch (heilig) sagt, auf den Füßen sich schwebend halten soll, aber nicht wie die tun, welche hüpfen und springen«. Der Volkswitz benutzte dieses, und um zu sagen, daß es einerlei sei, ob etwas so oder so geschehe: ›Kodausch gehuppt, kodausch gesprungen‹ (hüpfen und springen ist so ziemlich einerlei).
   L. Schmidt hält die Redensart für ein reines Sprachspiel, aber Draufhuppen gebraucht der Volksmund für das Annehmen eines betrügerischen Vorschlags, wobei ursprünglich wohl an einen Vogel gedacht ist, der auf die Leimstange hüpft und daran kleben bleibt ( Leim).
   Auch andere Redensarten drücken aus, daß zwei Wege zur Erlangung eines Zieles gleich gut oder gleich schlecht sind: ›Das ist Jacke wie Hose‹ (Jacke), ›Das ist Wurst wie Schale‹ ( Wurst).
   Vgl. französisch ›C'est blanc bonnet ou bonnet blanc‹ (wörtlich: Das ist in beiden Fällen ›weiße Mütze‹, wobei die Stellung des Adjektivs, ob vor oder nach dem Substantiv, an der Bedeutung des französischen Ausdrucks nichts ändert).

• EISELEIN: Die Sprichwörter und Sinnreden des deutschen Volkes (Freiburg 1840); L. SCHMIDT: Sprichwörtliche deutsche Redensarten, in: Österrische Zeitschrift für Volkskunde, NS. Band 28, Ges. Serie Band 77 (1974), S. 103.}

Gehupft wie gesprungen. Zeichnung von Olaf Gulbransson, aus: O. Gulbransson: Sprüche und Wahrheiten, München /Wien 2. Auflage 1975.
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