Redensarten Lexikon
Hundsloden
Hundsloden bekommen (kriegen): grobe Vorwürfe, Scheltworte zu hören kriegen, derb ausgescholten, gedemütigt werden. Die vor allem ostmitteldeutsche Redensart ist seit dem Ausgang des 16. Jahrhunderts belegt und zuerst als ›Loden eintragen‹ bezeugt. Unter Loden sind bereits Grobheiten, böse Worte, die man einem anhängt, zu verstehen. Die Übertragung erfolgte vom groben Stoff, der aus Hundshaaren gefertigt ist, auf die Rede. In Konrad Vetters Übersetzung von Campianus' ›Schräckengast‹ (B. C 3b) kommt schon Loden allein in verächtlichem Sinne vor: »so bald jhr auß solcher Gesellen eigner Bekandtnus jhre Practigen höret rauschen, vnd vermercket, wie sie disen gantzen Loden vnnd witzlosen gespunst, zu ewerm selbs eignen Verderben geworcken, wurdet jhr als hertz- vnd gewissenhafte Männer, Haspel vnd Streu, Loden vnd Weber, Lehr vnd Lauren zusammen nemmen, vnnd jhnen das Ofenloch fürderlich zeigen vnd weisen lassen«.    Bei Hayneccius erfolgt dann zuerst die Steigerung zu ›Hundsloden‹.

• A. GÖTZE in: Mitteilungen des Vereins für sächsische Volkskunde (1898), Nr. 6 (einige Belege); DERS.: Alte Redensarten neu erklärt, in: Zeitschrift für deutsche Wortforschung 4 (1903), S.
332.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Hundsloden